Hinweise
Kultur
Worauf ich bei IPA besonders stolz bin, ist unsere Teamkultur. Für mich ist es sehr wichtig, dass ich mich in meiner Akademie und mit meinen Trainingspartnern wohlfühle. Ich weiß, dass sie auf mich Acht geben und mich wertschätzen und genauso ist es auch andersrum.
Als jemand, der aus einem kaputten familiären Umfeld kommt und in seiner Kindheit und Jugend ohne emotionale Unterstützung von Freunden oder Eltern aufgewachsen ist, ist IPA für mich heute mein safe space. Aus Gesprächen mit meinen Schülern weiß ich, dass es nicht wenigen von ihnen auch so geht. Auch wenn das gemeinsame Training der regelmäßige verbindende Faktor ist, sind seit Eröffnung unserer Akademie Freundschaften entstanden, die auch außerhalb der Matte ausgelebt werden.
Durch unsere ständigen Teilnahmen an Wettkämpfen und den damit verbundenen Reisen und Übernachtungen, ist unser Team auf eine Art zusammen gewachsen, die ich mir immer gewünscht habe. Ich habe ein besonderes Auge darauf, dass dieses Team gefördert und geschützt wird.
Beim Training pflegen wir eine Kultur des wertschätzenden Miteinanders. Obwohl wir einen hochintensiven Kampfsport betreiben, arbeiten wir immer mit- und nicht gegeneinander. Man kann BJJ in einer sehr hohen Intensität trainieren und das ohne großartiges Verletzungsrisiko. Vorausgesetzt, alle Beteiligten verstehen, dass sowohl auf sich selbst, als auch auf den Partner aufgepasst werden muss. Wir schützen die Gesundheit unserer Trainingspartner wie unsere eigene. Trotz der Tatsache, dass es eigentlich ein Einzelsport ist, behandeln wir es wie einen Teamsport. Ohne unsere Trainingspartner können wir diesen Sport nicht betreiben.
LGBTQ
Ich gebe mein persönliches Versprechen, dass IPA ein sicherer und positiver Ort für LGBTQ-Menschen ist und es bei uns diesbezüglich keine Ausgrenzungen, Anfeindungen oder schlimmeres geben wird. Bei der Mitgliederaufnahme achte ich sehr genau darauf, ob es politische, religiöse, kulturelle oder persönliche Anzeichen dafür gibt, dass eine negative Einstellung zum Thema LGBTQ vorhanden sein könnte. Sollte sich dies bestätigen, ist unsere Akademie definitiv nicht der richtige Ort und ein Training bei uns nicht möglich.
Hygiene
In unserem Sport ist ein starker Körperkontakt miteinander unumgänglich. Daher ist auch die Gefahr für Übertragungen von Krankheiten deutlich erhöht, in unserem Fall insbesondere Erkältungen und Hautpilze.
Bei uns gilt die klare Regel, dass man mit Erkältungsanzeichen zu Hause bleibt und nicht am Training teilnimmt. Auch dann nicht, wenn die Symptome nur leicht sind. Eine Ansteckung von Trainingspartnern wäre quasi garantiert. Darüber hinaus ist es schlicht und ergreifend nicht gesund, mit Erkältungen Sport zu treiben.
Bei Hautpilzen und ähnlichem gilt das Gleiche. Aufgrund der Tatsache, dass wir unsere Matte nach jedem Training desinfizieren und auch Flächen wie Toiletten, Duschen und Badezimmerböden täglich reinigen, gibt es dieses Problem bei uns gar nicht. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass eine Hautkrankheit zu uns in die Akademie kommt, beispielsweise weil jemand woanders trainiert und sich dort angesteckt hat. In einem solchen Fall muss proaktiv darüber informiert und das Training ausgesetzt werden, bis die entsprechenden Stellen abgeheilt und nicht mehr ansteckend sind. Was mit den richtigen Cremes auch keine lange Zeit dauert.
Es herrscht in der gesamten Akademie außerhalb der Matte eine Badelatschen-Pflicht. Beim Hereinkommen wechselst du deine Straßenschuhe bitte am Schuhregal gegen deine Badelatschen und achtest darauf, die Matte niemals barfuß zu verlassen. Auch nicht mal ganz kurz. Darüber hinaus lege ich sehr großen Wert auf kurze Finger- und Fußnägel und erinnere betreffende Personen regelmäßig an die Notwendigkeit der Benutzung eines Nagelknipsers.
Bitte sei dir außerdem darüber im Klaren, dass unsere Trainingskleidung, insbesondere enganliegende Kompressionswäsche, nach einiger Zeit anfangen kann, stark zu stinken. Dies hängt damit zusammen, dass Funktionskleidung in der Regel bei 30 Grad gewaschen werden soll, wir aber bei unserem Sport massiv schwitzen. Eine reguläre Wäsche, speziell bei so niedriger Temperatur, ist da auf Dauer meist nicht ausreichend. Wenn der Gestank sich erstmal festgesetzt hat, ist manchmal keine Rettung mehr möglich. Ich empfehle daher eine regelmäßige Wäsche bei höheren Temperaturen. Ich wasche seit Jahren sämtliche Trainingskleidung bei 95 Grad. Meine Rashguards, Shorts und normale Kleidung haben das bis heute überlebt.
Wettkämpfe
Wie bereits erwähnt, ist IPA ein sehr wettkampfaktives Team. Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Trainierende mindestens einmal einen Wettkampf im BJJ bestritten haben sollte, um dieses Gefühl erlebt zu haben. Außerdem glaube ich, dass damit nicht allzu lang gewartet werden muss.
Es ist zwar so, dass deine Chancen auf einen Sieg wahrscheinlich nicht allzu groß sind, wenn du dich bereits nach wenigen Wochen oder Monaten dieser Herausforderung stellst. Auf der anderen Seite geht es meiner Meinung nach, insbesondere am Anfang deiner Trainingslaufbahn, nicht so sehr um Sieg oder Niederlage. Sondern um Wachstum. Und das lösen Wettkämpfe aus, unabhängig vom Ergebnis. Auf mentaler, charakterlicher und sportlicher Ebene.
Ich habe meinen ersten Wettkampf im BJJ im September 2014 bestritten, weniger als vier Monate nach meinem ersten Training. Und ich habe direkt in meinem ersten Match verloren. Was ich jedoch unmittelbar danach feststellen durfte, war eine völlig veränderte Lebenseinstellung. Ich hatte gelernt, dass ich in der Lage war, mich meiner Angst zu stellen und mit schwierigen Gefühlen umzugehen. Und mein Training konnte sich daraufhin stark weiterentwickeln.
Ich empfehle jedem meiner Schüler, solch eine Erfahrung so bald wie möglich zu machen und sich wie gesagt nicht zu sehr darauf zu fokussieren, dass man unbedingt gewinnen muss. Streng genommen wäre es für mich als Betreiber einer gewerblichen Sportschule wahrscheinlich sogar besser, den Aspekt nicht so sehr auf Wettkämpfe zu legen, sondern auf Breitensporttraining mit Erfolgsgarantie, möglichst wenig Überforderung und dem strategischen Einbauen von Erfolgserlebnissen. So bin ich jedoch einfach nicht. Ich glaube daran, dass Wettkämpfe gut für dich sind und sich auf lange Sicht massiv auszahlen, eben weil sie schwierig sind und dich an deine Grenze bringen. Dadurch wächst du über dich hinaus. Und deshalb haben wir bei IPA einen Fokus auf wettkampforientiertes BJJ.
Graduierungen
Gürtel gehören zum BJJ dazu, auch zum Nogi Jiu Jitsu, das wir bei IPA verstärkt praktizieren. Ich bin als Schüler im Gi groß geworden und habe die ersten sieben Jahre meiner Laufbahn fast ausschließlich in diesem trainiert. Alle meine Graduierungen, von weiß bis schwarz, habe ich im Gi erhalten.
Aufgrund der Tatsache, dass wir ein sehr wettkampffokussiertes Team sind, in welchen die Graduierungen darüber entscheiden, in welcher Leistungsklasse man antritt, wenden wir das Verleihen von Gürteln auch bei uns an, obwohl wir sie ja streng genommen nicht bräuchten, da es keine Gi-Jacke gibt, die damit zugebunden werden muss. Nichtsdestotrotz sind Gürtel Teil der Kultur vom Brazilian Jiu Jitsu und auch eine schöne Anerkennung durch den Coach an seinen Schüler.
Solltest du in der Vergangenheit bereits woanders BJJ trainiert haben und möglicherweise sogar von einem anderen Schwarzgurt graduiert worden sein, kannst du bei uns natürlich gerne trainieren. Solltest du jedoch durch mich nicht nur trainiert, sondern auch graduiert werden wollen, so brauche ich deinerseits die ganz klare Wunschäußerung diesbezüglich und die Kommunikation mit deinem ehemaligen Coach. Es muss klar sein, wer die Graduierung verleihen darf und niemand sollte sich übergangen fühlen.
Leider habe ich es schon viel zu oft erlebt, dass sich Schwarzgurte gestritten haben, weil ohne vorherige Kommunikation eine Graduierung stattgefunden hat und dadurch verletzte Gefühle entstanden sind. Ich habe sogar beobachten müssen, wie deshalb Freundschaften zu Ende gegangen sind. Ich bin mir dieses Themas bewusst und möchte durch offene und ehrliche Kommunikation sicherstellen, dass es bei IPA wegen dieses Themas nicht zu Konflikten kommt.
Des Weiteren merke ich an, dass wir bei IPA keine Graduierungsseminare veranstalten. Dies wird in manchen Schulen angewandt und ist meiner Meinung nach fragwürdig. Einerseits kann es als sehr schönes Teamevent fungieren und für sehr schöne Erinnerungen sorgen. Andererseits sollte meines Erachtens ein Gürtel verliehen werden, wenn dieser verdient ist. Nicht, weil man zum Graduierungsseminar erschienen ist. Ebenso sollte nicht auf die Verleihung verzichtet werden, weil man nicht erschienen ist, die Graduierung aber eigentlich bereits verdient gewesen wäre. Spätestens wenn diese mit einer Zahlungspflicht verbunden ist, ist jede Grenze überschritten.
Bei IPA erhältst du deine Graduierungen kostenfrei und dann, wenn du sie verdienst.
was, wenn..?
..Du ursprünglich in einem anderen Team angefangen hast, BJJ zu trainieren und dort graduiert wurdest, nur um dann später zu merken, dass du möglicherweise zu früh deinen Gürtel erhalten hast? Es gibt zahlreiche (u.a. kommerzielle) Gründe dafür, warum BJJ-Trainer Anreize dafür haben, ihre Schüler zu graduieren und deshalb möglicherweise über den meiner Meinung nach wichtigsten Beurteilungsaspekt hinweg zu schauen: Das Wissen des Schülers und die Fähigkeit, dieses anzuwenden.
Ich bin bei diesem Thema Hardliner und verleihe Graduierungen grundsätzlich nur dann, wenn ich fest davon überzeugt bin, dass diese verdient sind. Außerdem berate ich mich diesbezüglich mit unseren anderen Coaches und stelle sicher, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine bin. So gewährleisten wir gemeinsam, dass bei IPA ein hoher Standard erhalten bleibt und wir nicht Gefahr laufen, unsere Qualität zu verwässern.
Nun ist es allerdings so, dass andere Schulen und Trainer andere Standards haben und ihre Schwerpunkte zum Teil grundverschieden setzen. Dies ist deren gutes Recht und ich möchte mich diesbezüglich nicht einmischen. Mit meiner mehr als 10-jährigen Erfahrung als Wettkampfsportler erlaube ich mir jedoch zu beurteilen, ob bereits verliehene Graduierungen angemessen sind und die betreffenden Schüler in ihrer jeweiligen Leistungskategorie auf einem BJJ-Turnier mithalten könnten.
Unsere Schule ist ausgesprochen wettkampfbezogen. Es ist eine überaus unglückliche Situation, wenn eines unserer neuen Mitglieder vorab in einer anderen Schule trainiert hat, dort graduiert wurde und dann feststellt, dass man nicht konkurrenzfähig und quasi chancenlos in der jeweiligen Leistungskategorie in der Turnierszene ist. So ist man gewissermaßen blockiert und muss erstmal jahrelang aufholen und verzichtet in dieser Zeit möglicherweise auf Wettkämpfe, weil es verständlicherweise wenig Spaß macht, immer nur zu verlieren. Außerdem birgt es erhöhtes Risiko für die eigene Gesundheit, gegen Gegner anzutreten, welche deutlich über dem eigenen Level sind.
Es ist durchaus ein heikles Thema, eine Graduierung rückgängig zu machen. Streng genommen ist dies auch nicht erlaubt. Absolut streitbeladen wäre das Thema, wenn ein Schwarzgurt einem anderen Schwarzgurt die Fähigkeit abspricht, seine Schüler nach eigenem Ermessen zu graduieren. Dies würde ich persönlich auch niemals tun.
Jedoch ist es meiner Meinung nach auch nicht korrekt, sich bei der Vergabe von Gürteln durch kommerzielle Gründen beeinflussen zu lassen, welche vom Kernpunkt abweichen und dem betreffenden Schüler dadurch ungewollt (und vielleicht auch unbewusst) Steine in den Weg legen. Wenn du das Gefühl hast, dass du übergraduiert sein könntest und bei IPA anfangen möchtest bzw. angefangen hast, zu trainieren, sprich mich bitte im Vertrauen an. Es gibt eine Lösung.
Politik & Religion
Ich möchte anmerken, dass bei uns Diskussionen über das politische Tagesgeschehen oder religiöse Glaubenssätze nicht erwünscht sind. Bei IPA geht es um Sport. Und meiner Meinung nach haben Politik und Religion bei diesem Thema nichts verloren. Es bringt uns beim Jiu Jitsu kein Bisschen weiter und darüber hinaus birgt es ein hohes Konfliktpotenzial und kann zwischenmenschliche Beziehungen stark belasten oder kaputt machen.
Höflichkeit und Umgangsformen
Es ist mir sehr wichtig, dass bei IPA ein gesitteter Umgang herrscht und wir alle gut miteinander auskommen. Ich habe daher ein paar Regeln etabliert, welche einzuhalten sind:
Beim Betreten der Matte gehst du bitte zu jedem Mitglied und grüßt kurz per Handschlag.
Beim Verlassen der Akademie verabschiedest du dich bitte wahrnehmbar. Es ist nicht nötig, sich wie bei der Begrüßung bei jedem einzeln zu verabschieden, aber bitte auch nicht einfach ohne Worte gehen. Gerne kannst du dich beim jeweiligen Coach fürs Training bedanken und sagen, wann du das nächste Mal wieder beim Training sein wirst. Ich werde dich das sowieso fast immer fragen.
Wir versuchen uns beim Namen anzusprechen. Spätestens seitdem wir im April 2024 in unsere neue Immobilie gezogen sind und seitdem stark wachsen, ist es gar nicht mehr so einfach, jedes Mitglied im Detail zu kennen. Mindestens aber den Namen von jedem sollten wir wissen. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass es ungemein hilft, jeden einfach beim Namen anzusprechen, statt "Du" oder "er/sie" zu sagen.
Das war's auch schon. Mit diesen wenigen Regeln stellen wir einen gepflegten und respektvollen Umgang sicher und sorgen dafür, dass bei uns eine positive Trainingsatmosphäre herrscht.
Preise
Ich würde an dieser Stelle gerne erklären, warum die Preise für Brazilian Jiu Jitsu deutlich höher sind, als in anderen Kampfsportarten. Einerseits, weil mir Transparenz und Nachvollziehbarkeit in sämtlichen Belangen von IPA wichtig sind. Und andererseits, weil ich überzeugt davon bin, dass eine feste Mitgliedschaft für das, was du bei uns bekommst, mehr als lohnenswert und im Verhältnis dazu gar nicht mal so teuer ist.
Zunächst einmal braucht man für BJJ sehr viel Platz. Deutlich mehr als in anderen Kampfsportarten. Bei IPA können wir uns glücklich schätzen, über drei Mattenflächen mit 137qm, 84qm und 63qm zu verfügen. Unsere kleinste Matte ist dabei 1,5x so groß wie die der allerersten, mit der wir im Juli 2022 bei IPA1 in unserer alten Immobilie gestartet sind. Keine BJJ-Akademie dieser Stadt hat mehr reine Mattenfläche als wir derzeit.
Auf unserer größten Matte trainieren wir am liebsten mit maximal 12 Leuten. Zwischen 12 und 16 kriegen wir auch noch relativ problemlos hin. Aber bei über 16 Leuten muss man schon aufpassen, beim Sparring nicht in andere Leute reinzukrachen und das Training deshalb deutlich anpassen. Beim Kick- oder Thaiboxen beispielsweise könnte man mit doppelt so vielen Leuten trainieren und es gäbe kaum Platzprobleme. Beim Rumrollen auf dem Boden braucht man einfach deutlich mehr Raum zur Entfaltung. Ausreichend Platz beim BJJ zu haben ist ein Luxus.
Dieser Luxus muss teuer bezahlt werden, insbesondere in einer Stadt wie Hamburg, welche sich u.a. durch hohe Mieten auszeichnet. Für unsere wundervolle Immobilie bezahlen wir für Miete, Gas, Wasser, Strom, Versicherungen, Reinigung und Reparaturen mehr als 7.500 € jeden Monat. Darüber hinaus wurden für die Erschaffung von IPA Kredite in Höhe knapp 50.000 € aufgenommen, welche noch bis 2032 zurückgezahlt werden müssen und für welche ich persönlich gerade stehe gegenüber den Leuten, die mir dieses Geld geliehen haben. Für die Deckung aller monatlichen Verbindlichkeiten benötigen wir ca. 100 feste Mitglieder, welche einen monatlichen Beitrag von 89 € zahlen.
Wir haben bei IPA ein Angebot geschaffen, welches den Mitgliedern ermöglicht, von Montag bis Freitag mehrmals täglich zu trainieren. Auch am Wochenende steht ein Trainingsplan zur Verfügung, welcher sich im Vergleich zu anderen Akademien durch deutlich mehr Trainingseinheiten abhebt. Darüber hinaus erhält jedes Mitglied einen persönlichen Zugangscode und damit ganztägigen Zugang zur Akademie inklusive aller Kraft- und Fitnessgeräte.
Unser massiver Trainingsplan erfordert einen hohen Personalaufwand. Für jede Einheit nimmt sich ein qualifizierter Coach die Zeit, ein angeleitetes Training zu gestalten und teilt sein Wissen, sein Können und seine Energie. Ich persönlich unterrichte einen Großteil unserer Einheiten und werde dabei unterstützt von einigen meiner fortgeschrittenen Schüler und Kollegen. Wir alle tun dies aus größter Leidenschaft und Liebe zur Sache. Jeder Trainer im BJJ hat Jahre seines Lebens und tausende Stunden investiert, um ein Niveau zu erreichen, mit welchem fachkundig unterrichtet werden kann. Dieser Einsatz sollte meiner Meinung nach fair vergütet werden. Nicht nur, um die Leistung anzuerkennen und wertzuschätzen, sondern nicht zuletzt auch, weil eine höhere Bezahlung in der Regel eine höhere Motivation und eine bessere Leistung beim Gegenüber auslöst. Dies kommt dann wiederum der gesamten Akademie zugute.
Durch das Training bei IPA lernt man Fähigkeiten fürs Leben. Sei es sich selbst verteidigen zu können, sich im Leben zu behaupten, körperlich fitter und gesünder oder natürlich auch disziplinierter zu werden. Durch unsere Teamkultur, welche ich mit Nachdruck pflege, ist man Teil einer Gruppe, welche einander unterstützt und gemeinsam wächst. Für viele von uns ist unsere Akademie ein Ort der Sicherheit und der Freude.
Und für all das zahlt jeder von uns seinen Mitgliedsbeitrag. Durch eine stabile finanzielle Situation stärken wir die Akademie und stellen sicher, dass es IPA noch für viele Jahre geben wird.
10er-Karten
Oft werde ich gefragt, ob wir 10er-Karten verkaufen. Ich möchte gerne erklären, warum wir dies nicht tun.
Wie bereits im vorherigen Abschnitt erwähnt, ist BJJ ein Sport, der mit hohen Betriebskosten verbunden ist. In unserem Fall in Höhe von knapp 8.000 € brutto monatlich. Diese sind Fixkosten und unverhandelbar. Sie sind vertraglich festgelegt und werden jeden Monat fällig - egal wie es bei IPA finanziell läuft. Damit wir als Akademie stabile Finanzen haben und unser Angebot auf Dauer bieten können, benötigen wir feste Mitgliedschaften mit einem monatlich zu entrichtenden Beitrag.
10er-Karten sind ein nachvollziehbarer Gedanke. Für den Verbraucher bieten sie Flexibilität und Ungebundenheit. Man zahlt lediglich für das, was man in Anspruch nimmt und hält sich frei von jeglicher Verpflichtung. Für den Anbieter jedoch sind sie genau das Gegenteil von dem, was für finanzielle Stabilität von Bedeutung ist: planbares Einkommen. Unsere monatlichen Ausgaben sind fix und daher planbar. Unsere Einnahmen müssen es auch sein.
Ich würde mich freuen, wenn ein Verständnis dafür entsteht, dass pay per use auch für den Verbraucher kein sinnvolles Zahlungsmodell sein kann, zumindest aus langfristiger Sicht. Wenn du in unserer Akademie BJJ lernen möchtest, tust du dies nicht nur, um hier zu trainieren, wenn es dir gerade passt. Sondern du bist dann Teil eines Teams, welches hier jeden Tag die zahlreichen Möglichkeiten geboten kriegt, dies zu tun. Damit das so sein und bleiben kann, brauchen wir von jedem, der unsere Ressourcen in Anspruch nehmen möchte, einen festen monatlichen Beitrag. In einer gewissen Hinsicht zahlt man nämlich nicht für die Trainings, die man hier absolviert. Sondern für die Möglichkeit, hier jederzeit trainieren zu können und die Gewissheit zu haben, dass dies immer so ist. Diese Garantie kann von IPA nur geboten werden durch gesunde Finanzen.
Ich danke fürs Verständnis!
Trainingskleidung
Bei uns gibt es keine Regeln und Vorschriften bezüglich der Kleidung, die du beim Training trägst. Von selbstverständlichen Dingen wie obszönen, sexistischen oder politischen Inhalten als Aufdruck mal abgesehen. Du kannst tragen, was du möchtest. Auch das Tragen anderer Team-Rashguards und -Shorts ist bei uns gestattet.
Es gibt im BJJ in einigen Schulen die Pflicht, die Uniform des Teams zu tragen - in einer bekannten Kette ist ein Training ohne diese nicht gestattet. Ich bin der Meinung, dass man dies niemandem vorschreiben und stattdessen versuchen sollte, seine Mitglieder so verbunden mit dem Team fühlen zu lassen, dass sie von selbst diesen Wunsch entwickeln und voller Stolz die Akademie repräsentieren wollen. Unsere teameigene IPA-Kleidung zu tragen ist also kein Muss - auch wenn ich mich natürlich sehr darüber freue.
Qualitätsanspruch
Bitte sei dir sicher, dass es mir extrem wichtig ist, dass IPA eine Kampfsportschule mit qualitativ hochwertigem Training ist. Nach unserer positiven Teamkultur ist es für mich das wichtigste Ziel. Paradoxerweise steht ein Qualitätsanspruch nicht selten im Konflikt mit finanziellen Interessen und es kann in bestimmten Bereichen praktisch sein, die Qualität zu vernachlässigen, um mehr Geld verdienen zu können. Meiner Meinung nach ist dies aber nicht nur kurzfristig gedacht, sondern verfehlt darüber hinaus die (für mich) bedeutsamste Anforderung: die Kunst des Brazilian Jiu Jitsu zu respektieren, zu wahren und mit dem eigenen Handeln voranzutreiben und weiterzuentwickeln.
Ich liste dir jetzt einige auf, die wir bei IPA bewusst durchsetzen, um die Qualität hochzuhalten, dabei jedoch kostbare Ressourcen aufwenden, die nicht direkt einen finanziellen Gegenwert bringen:
90min statt 60min
Unsere Einheiten bei IPA haben standardmäßig eine Länge von 90min. In den meisten kommerziellen Akademien wirst du das ab einer bestimmten Größe kaum noch finden. Dort gibt es dann fast immer nur 60min. Und es gibt einen nachvollziehbaren Grund dafür:
Als Betreiber kannst du innerhalb der dreistündigen Prime-Time am Abend (18 bis 21 Uhr) drei Einheiten nacheinander durchkriegen und somit mehr Angebot in der gleichen Zeit verfügbar machen. Während, wenn man auf 90min beharrt, man nur zwei Einheiten eingebaut bekommt. Wir können somit weniger Mitglieder in der gleichen Zeit "abarbeiten".
Unerfahrene würden 60min nicht infrage stellen. Insbesondere, wenn sie 90min nicht kennen. Ich kann dir aber versichern, jeder Trainer aus Leidenschaft würde dir, wenn er ehrlich ist, bestätigen, dass man mit 60min nur schwer einen ganzheitlichen Unterricht gestalten kann. Es ist einfach zu wenig Zeit. Man muss dann zwangsweise Elemente kürzen oder streichen, die dem Schüler fehlen und eigentlich sehr wichtig sind. Für Anfänger ist dies aber nicht unbedingt erkennbar.
Also mit anderen Worten: 90min sind für die Qualität des Trainings eindeutig besser als 60min. Schüler werden definitiv mehr lernen, als in kürzeren Einheiten. Als Gewerbetreibender entstehen einem dadurch aber nicht unbedingt mehr Einnahmen, wohl aber Opportunitätskosten. Da wir in derselben Zeit weniger Mitglieder mit einem Angebot versorgen und deshalb insgesamt weniger Mitglieder aufnehmen können. Aber unser Qualitätsanspruch bei IPA lässt keine Alternative zu.
Auch wenn wir in der Zukunft 60-minütige Anfängereinheiten im Trainingsplan haben werden, so wird den Teilnehmern danach immer die Möglichkeit geboten werden, anschließend zu einer anderen Matte zu wechseln und dort in der 90min Einheit mitzumachen, welche zu dem Zeitpunkt in ihr abschließendes Drittel startet, dem Sparring. Das wird nicht nur ein Angebot sein, sondern eine klare Empfehlung.
Aufteilung von Einheiten
Bei IPA teilen wir viele unserer Einheiten in verschiedene Leistungskategorien auf. Ein für BJJ-Coaches sehr bekanntes Problem sind nicht-homogene Trainingsgruppen. Es ist unheimlich schwierig einen Unterricht für eine bunt durchmischte Gruppe zu gestalten, ohne dabei entweder die Anfänger zu überfordern oder die Fortgeschrittenen zu langweilen. Daher ist eine Trennung, besonders bei komplizierteren Themen, meistens sinnvoll.
Betriebswirtschaftlich gesehen entsteht dadurch allerdings ein Konflikt: man braucht sowohl mindestens zwei Mattenflächen als auch zwei Trainer. Beides sind kostbare Ressourcen, die viel Geld kosten. Aus rein finanzieller Sicht würde es Sinn machen, einen Raum mitsamt seiner Mattenfläche bis zum physischen Maximum auszunutzen. Und erst, wenn es kaum noch erträglich ist, eine zweite Einheit parallel stattfinden zu lassen und dafür einen zweiten Coach (und einen zweiten Raum) einzuspannen.
Wir teilen unsere Einheiten schon bei einer geringen Teilnehmerzahl auf. Einerseits, um unserem Qualitätsanspruch gerecht zu werden. Und andererseits, weil wir ein ausgezeichnetes Team an Coaches haben, welches ihr Wissen gerne teilt. Dies nicht zu nutzen, wäre eine Verschwendung von sehr viel Potenzial. Aber wie schon öfter erwähnt, ist dies sehr aus der leidenschaftlichen Ebene heraus betrachtet. Finanziell gesehen ist es nicht unbedingt sinnvoll und eher ein Verlustgeschäft.
NO BULLSHIT
Alles, absolut alles, ist bei uns darauf ausgerichtet, dass hier BJJ (und Kampfsport im Allgemeinen) gelernt werden kann. Auf höchstem Niveau. Wir verwenden unsere Ressourcen, sei es Zeit, Energie oder Geld, hauptsächlich und fast ausschließlich darauf. Es gibt keinen Schnickschnack. Hier ein Foto unserer Lounge:
Ich respektiere, dass es andere Gyms gibt, welche Wert auf Hochglanz, Komfort und Accessoires legen. Auch ich hätte nichts dagegen, wenn es bei IPA eine Sauna gäbe oder einen designierten Aufenthaltsbereich mit bequemen Möbeln. Und am besten noch ein integriertes Club-Restaurant.
Aber all dies würde von dem ablenken, worum es bei IPA geht. Unsere Fähigkeiten im Kampfsport zu maximieren. Darüber hinaus steht mir als Einzelperson auch nur so viel Zeit und Kraft zur Verfügung. Als Mensch ist man immer limitiert und hat seine Grenzen. Ich verwende meine vorhandenen Ressourcen gerne für die oberste Zielsetzung von IPA. Jiu Jitsu.