Hinweise

Kultur

Worauf ich bei IPA besonders stolz bin, ist unsere Teamkultur. Für mich ist es sehr wichtig, dass ich mich in meiner Akademie und mit meinen Trainingspartnern wohlfühle. Ich weiß, dass sie auf mich Acht geben und mich wertschätzen und genauso ist es auch andersrum. 

Als jemand, der aus einem kaputten familiären Umfeld kommt und in seiner Kindheit und Jugend ohne emotionale Unterstützung von Freunden oder Eltern aufgewachsen ist, ist IPA für mich heute mein safe space. Aus Gesprächen mit meinen Schülern weiß ich, dass es nicht wenigen von ihnen auch so geht. Auch wenn das gemeinsame Training der regelmäßige verbindende Faktor ist, sind seit Eröffnung unserer Akademie Freundschaften entstanden, die auch außerhalb der Matte ausgelebt werden. 

Durch unsere ständigen Teilnahmen an Wettkämpfen und den damit verbundenen Reisen und Übernachtungen, ist unser Team auf eine Art zusammen gewachsen, die ich mir immer gewünscht habe. Ich habe ein besonderes Auge darauf, dass dieses Team gefördert und geschützt wird. 

Beim Training pflegen wir eine Kultur des wertschätzenden Miteinanders. Obwohl wir einen hochintensiven Kampfsport betreiben, arbeiten wir immer mit- und nicht gegeneinander.  Man kann BJJ in einer sehr hohen Intensität trainieren und das ohne großartiges Verletzungsrisiko. Vorausgesetzt, alle Beteiligten verstehen, dass sowohl auf sich selbst, als auch auf den Partner aufgepasst werden muss. Wir schützen die Gesundheit unserer Trainingspartner wie unsere eigene. Trotz der Tatsache, dass es eigentlich ein Einzelsport ist, behandeln wir es wie einen Teamsport. Ohne unsere Trainingspartner können wir diesen Sport nicht betreiben.

LGBTQ

Ich gebe mein persönliches Versprechen, dass IPA ein sicherer und positiver Ort für LGBTQ-Menschen ist und es bei uns diesbezüglich keine Ausgrenzungen, Anfeindungen oder schlimmeres geben wird. Bei der Mitgliederaufnahme achte ich sehr genau darauf, ob es politische, religiöse, kulturelle oder persönliche Anzeichen dafür gibt, dass eine negative Einstellung zum Thema LGBTQ vorhanden sein könnte. Sollte sich dies bestätigen, ist unsere Akademie definitiv nicht der richtige Ort und ein Training bei uns nicht möglich. 

Hygiene

In unserem Sport ist ein starker Körperkontakt miteinander unumgänglich. Daher ist auch die Gefahr für Übertragungen von Krankheiten deutlich erhöht, in unserem Fall insbesondere Erkältungen und Hautpilze.

Bei uns gilt die klare Regel, dass man mit Erkältungsanzeichen zu Hause bleibt und nicht am Training teilnimmt. Auch dann nicht, wenn die Symptome nur leicht sind.  Eine Ansteckung von Trainingspartnern wäre quasi garantiert. Darüber hinaus ist es schlicht und ergreifend nicht gesund, mit Erkältungen Sport zu treiben.

Bei Hautpilzen und ähnlichem gilt das Gleiche. Aufgrund der Tatsache, dass wir unsere Matte nach jedem Training desinfizieren und auch Flächen wie Toiletten, Duschen und Badezimmerböden täglich reinigen, gibt es dieses Problem bei uns gar nicht. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass eine Hautkrankheit zu uns in die Akademie kommt, beispielsweise weil jemand woanders trainiert und sich dort angesteckt hat. In einem solchen Fall muss proaktiv darüber informiert und das Training ausgesetzt werden, bis die entsprechenden Stellen abgeheilt und nicht mehr ansteckend sind. Was mit den richtigen Cremes auch keine lange Zeit dauert.

Es herrscht in der gesamten Akademie außerhalb der Matte eine Badelatschen-Pflicht. Beim Hereinkommen wechselst du deine Straßenschuhe bitte am Schuhregal gegen deine Badelatschen und achtest darauf, die Matte niemals barfuß zu verlassen. Auch nicht mal ganz kurz. Darüber hinaus lege ich sehr großen Wert auf kurze Finger- und Fußnägel und erinnere betreffende Personen regelmäßig an die Notwendigkeit der Benutzung eines Nagelknipsers.

Bitte sei dir außerdem darüber im Klaren, dass unsere Trainingskleidung, insbesondere enganliegende Kompressionswäsche, nach einiger Zeit anfangen kann, stark zu stinken. Dies hängt damit zusammen, dass Funktionskleidung in der Regel bei 30 Grad gewaschen werden soll, wir aber bei unserem Sport massiv schwitzen. Eine reguläre Wäsche, speziell bei so niedriger Temperatur, ist da auf Dauer meist nicht ausreichend. Wenn der Gestank sich erstmal festgesetzt hat, ist manchmal keine Rettung mehr möglich. Ich empfehle daher eine regelmäßige Wäsche bei höheren Temperaturen. Ich wasche seit Jahren sämtliche Trainingskleidung bei 95 Grad. Meine Rashguards, Shorts und normale Kleidung haben das bis heute überlebt. 

Wettkämpfe

Wie bereits erwähnt, ist IPA ein sehr wettkampfaktives Team. Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Trainierende mindestens einmal einen Wettkampf im BJJ bestritten haben sollte, um dieses Gefühl erlebt zu haben. Außerdem glaube ich, dass damit nicht allzu lang gewartet werden muss. 

Es ist zwar so, dass deine Chancen auf einen Sieg wahrscheinlich nicht allzu groß sind, wenn du dich bereits nach wenigen Wochen oder Monaten dieser Herausforderung stellst. Auf der anderen Seite geht es meiner Meinung nach, insbesondere am Anfang deiner Trainingslaufbahn, nicht so sehr um Sieg oder Niederlage. Sondern um Wachstum. Und das lösen Wettkämpfe aus, unabhängig vom Ergebnis. Auf mentaler, charakterlicher und sportlicher Ebene.

Ich habe meinen ersten Wettkampf im BJJ im September 2014 bestritten, weniger als vier Monate nach meinem ersten Training. Und ich habe direkt in meinem ersten Match verloren. Was ich jedoch unmittelbar danach feststellen durfte, war eine völlig veränderte Lebenseinstellung. Ich hatte gelernt, dass ich in der Lage war, mich meiner Angst zu stellen und mit schwierigen Gefühlen umzugehen. Und mein Training konnte sich daraufhin stark weiterentwickeln. 

Ich empfehle jedem meiner Schüler, solch eine Erfahrung so bald wie möglich zu machen und sich wie gesagt nicht zu sehr darauf zu fokussieren, dass man unbedingt gewinnen muss. Streng genommen wäre es für mich als Betreiber einer gewerblichen Sportschule wahrscheinlich sogar besser, den Aspekt nicht so sehr auf Wettkämpfe zu legen, sondern auf Breitensporttraining mit Erfolgsgarantie, möglichst wenig Überforderung und dem strategischen Einbauen von Erfolgserlebnissen. So bin ich jedoch einfach nicht. Ich glaube daran, dass Wettkämpfe gut für dich sind und sich auf lange Sicht massiv auszahlen, eben weil sie schwierig sind und dich an deine Grenze bringen. Dadurch wächst du über dich hinaus. Und deshalb haben wir bei IPA einen Fokus auf wettkampforientiertes BJJ.

Graduierungen

Gürtel gehören zum BJJ dazu, auch zum Nogi Jiu Jitsu, das wir bei IPA verstärkt praktizieren. Ich bin als Schüler im Gi groß geworden und habe die ersten sieben Jahre meiner Laufbahn fast ausschließlich in diesem trainiert. Alle meine Graduierungen, von weiß bis schwarz, habe ich im Gi erhalten.

Aufgrund der Tatsache, dass wir ein sehr wettkampffokussiertes Team sind, in welchen die Graduierungen darüber entscheiden, in welcher Leistungsklasse man antritt, wenden wir das Verleihen von Gürteln auch bei uns an, obwohl wir sie ja streng genommen nicht bräuchten, da es keine Gi-Jacke gibt, die damit zugebunden werden muss. Nichtsdestotrotz sind Gürtel Teil der Kultur vom Brazilian Jiu Jitsu und auch eine schöne Anerkennung durch den Coach an seinen Schüler.

Solltest du in der Vergangenheit bereits woanders BJJ trainiert haben und möglicherweise sogar von einem anderen Schwarzgurt graduiert worden sein, kannst du bei uns natürlich gerne trainieren. Solltest du jedoch durch mich nicht nur trainiert, sondern auch graduiert werden wollen, so brauche ich deinerseits die ganz klare Wunschäußerung diesbezüglich und die Kommunikation mit deinem ehemaligen Coach. Es muss klar sein, wer die Graduierung verleihen darf und niemand sollte sich übergangen fühlen.

Leider habe ich es schon viel zu oft erlebt, dass sich Schwarzgurte gestritten haben, weil ohne vorherige Kommunikation eine Graduierung stattgefunden hat und dadurch verletzte Gefühle entstanden sind. Ich habe sogar beobachten müssen, wie deshalb Freundschaften zu Ende gegangen sind. Ich bin mir dieses Themas bewusst und möchte durch offene und ehrliche Kommunikation sicherstellen, dass es bei IPA wegen dieses Themas nicht zu Konflikten kommt.

Des Weiteren merke ich an, dass wir bei IPA keine Graduierungsseminare veranstalten. Dies wird in manchen Schulen angewandt und ist meiner Meinung nach fragwürdig. Einerseits kann es als sehr schönes Teamevent fungieren und für sehr schöne Erinnerungen sorgen. Andererseits sollte meines Erachtens ein Gürtel verliehen werden, wenn dieser verdient ist. Nicht, weil man zum Graduierungsseminar erschienen ist. Ebenso sollte nicht auf die Verleihung verzichtet werden, weil man nicht erschienen ist, die Graduierung aber eigentlich bereits verdient gewesen wäre. Spätestens wenn diese mit einer Zahlungspflicht verbunden ist, ist jede Grenze überschritten.

Bei IPA erhältst du deine Graduierungen kostenfrei und dann, wenn du sie verdienst.

was, wenn..?

..Du ursprünglich in einem anderen Team angefangen hast, BJJ zu trainieren und dort graduiert wurdest, nur um dann später zu merken, dass du möglicherweise zu früh deinen Gürtel erhalten hast? Es gibt zahlreiche (u.a. kommerzielle) Gründe dafür, warum BJJ-Trainer Anreize dafür haben, ihre Schüler zu graduieren und deshalb möglicherweise über den meiner Meinung nach wichtigsten Beurteilungsaspekt hinweg zu schauen: Das Wissen des Schülers und die Fähigkeit, dieses anzuwenden.

Ich bin bei diesem Thema Hardliner und verleihe Graduierungen grundsätzlich nur dann, wenn ich fest davon überzeugt bin, dass diese verdient sind. Außerdem berate ich mich diesbezüglich mit unseren anderen Coaches und stelle sicher, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine bin. So gewährleisten wir gemeinsam, dass bei IPA ein hoher Standard erhalten bleibt und wir nicht Gefahr laufen, unsere Qualität zu verwässern.

Nun ist es allerdings so, dass andere Schulen und Trainer andere Standards haben und ihre Schwerpunkte zum Teil grundverschieden setzen. Dies ist deren gutes Recht und ich möchte mich diesbezüglich nicht einmischen. Mit meiner mehr als 10-jährigen Erfahrung als Wettkampfsportler erlaube ich mir jedoch zu beurteilen, ob bereits verliehene Graduierungen angemessen sind und die betreffenden Schüler in ihrer jeweiligen Leistungskategorie auf einem BJJ-Turnier mithalten könnten.

Unsere Schule ist ausgesprochen wettkampfbezogen. Es ist eine überaus unglückliche Situation, wenn eines unserer neuen Mitglieder vorab in einer anderen Schule trainiert hat, dort graduiert wurde und dann feststellt, dass man nicht konkurrenzfähig und quasi chancenlos in der jeweiligen Leistungskategorie in der Turnierszene ist. So ist man gewissermaßen blockiert und muss erstmal jahrelang aufholen und verzichtet in dieser Zeit möglicherweise auf Wettkämpfe, weil es verständlicherweise wenig Spaß macht, immer nur zu verlieren. Außerdem birgt es erhöhtes Risiko für die eigene Gesundheit, gegen Gegner anzutreten, welche deutlich über dem eigenen Level sind.

Es ist durchaus ein heikles Thema, eine Graduierung rückgängig zu machen. Streng genommen ist dies auch nicht erlaubt. Absolut streitbeladen wäre das Thema, wenn ein Schwarzgurt einem anderen Schwarzgurt die Fähigkeit abspricht, seine Schüler nach eigenem Ermessen zu graduieren. Dies würde ich persönlich auch niemals tun.

Jedoch ist es meiner Meinung nach auch nicht korrekt, sich bei der Vergabe von Gürteln durch kommerzielle Gründen beeinflussen zu lassen, welche vom Kernpunkt abweichen und dem betreffenden Schüler dadurch ungewollt (und vielleicht auch unbewusst) Steine in den Weg legen. Wenn du das Gefühl hast, dass du übergraduiert sein könntest und bei IPA anfangen möchtest bzw. angefangen hast, zu trainieren, sprich mich bitte im Vertrauen an. Es gibt eine Lösung.

Politik & Religion

Ich möchte anmerken, dass bei uns Diskussionen über das politische Tagesgeschehen oder religiöse Glaubenssätze nicht erwünscht sind. Bei IPA geht es um Sport. Und meiner Meinung nach haben Politik und Religion bei diesem Thema nichts verloren. Es bringt uns beim Jiu Jitsu kein Bisschen weiter und darüber hinaus birgt es ein hohes Konfliktpotenzial und kann zwischenmenschliche Beziehungen stark belasten oder kaputt machen. 

Höflichkeit und Umgangsformen

Es ist mir sehr wichtig, dass bei IPA ein gesitteter Umgang herrscht und wir alle gut miteinander auskommen. Ich habe daher ein paar Regeln etabliert, welche einzuhalten sind:

Das war's auch schon. Mit diesen wenigen Regeln stellen wir einen gepflegten und respektvollen Umgang sicher und sorgen dafür, dass bei uns eine positive Trainingsatmosphäre herrscht.